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Traumhafte und praktische Campervan-Betten

Von Arne Tensfeldt


Dein Campervanausbau ist noch in Planung oder du beginnst gerade? Ein passendes Bett für erholsamen Schlaf unterwegs ist ein Muss. Welche Variante und Bauweise die beste für dich bzw. euch ist, hängt ganz von euren Anforderungen sowie dem verfügbaren Platz ab. Bevor es jedoch in die genaue Planung geht, findest du in diesem Inspirations-Artikel ein paar schöne Anregungen und Beispiele. 

Wenn dich neben den gezeigten Beispielen auch konkrete technische Details interessieren, schreib uns gern unten in die Kommentare, welche Bauweise dich am meisten interessiert. Wir liefern dann gern als Nächstes einen passenden Ratgeber zum Thema "Campervan Bett". Jetzt aber viel Spaß beim Stöbern, Träumen und Planen. 😉
Dein Arne

8 traumhafte Schlafstätten

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Wow, was für eine Bettlösung!

Schwerlastauszüge machen es möglich. Mithilfe dieser lässt sich das Bett erstaunlich weit nach hinten aus dem Bus herausziehen. Zusätzlich ist der Lattenrost klappbar, d.h., er kann angehoben werden und bildet so eine bequeme Lehne.

Praktisch: Durch die hohe Positionierung entsteht unterhalb des Bettes ein gewaltiger Stauraum. Dieser lässt sich ideal für z.B. Fahrräder oder sogar ein Motorrad nutzen.

Nachteil: Auf dem Bett sitzend ist nicht mehr viel Raum nach oben. Nur eine Armlänge Luft über dem Kopf zu haben, ist nicht jedermanns Geschmack.

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Camperbett in der Ausführung "Zugbrücke" 

In generell ähnlichem Prinzip wie bei dem Bett mit den Schwerlastauszügen kann auch dieses aus dem Bus heraus gezogen/geschoben werden. Komplett in einem Teil wird es lediglich auf einer Holzkonstruktion geführt. Die Seile halten das Gewicht, wenn das Bett ausgezogen ist.

Praktisch: Gute Stabilität durch die Stabilisierungsseile sowie generell einfaches Bauprinzip. Ein traumhafter Platz an der Sonne (bei gutem Wetter!). 😉

Nachteil: Das Bett "in einem Stück" verbraucht im Innenraum viel Platz, wenn es eingeschoben ist. Bei Sonnenschein ist alles prima und absolut "instagramtauglich". Bei Schlechtwetter ist der Bus innen durch das Bett blockiert.

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Ein weiteres "Zugbrücken-Bett" 

Ich muss ja zugeben, ich mag diese Art der Betten, aber... Warum ich (nachdem ich so ein Bett hatte) es mir doch wieder anderes gebaut habe, erzähle ich euch am Ende des Beitrages.

Praktisch: Wie bei den Betten zuvor hat man auch hier die Möglichkeit, nachts aus dem Bett heraus die Sterne zu beobachten. Durch die geteilte Liegefläche hat man tagsüber (bei geschlossenen Hecktüren) innen ein Sofa und spart generell Platz im Bus.

Nachteil: Bei diesem Beispiel liegt die Matratze direkt auf einem Brett (ohne Löcher o.ä.). Hier besteht die Gefahr von Schimmelbildung wegen der fehlenden Belüftung. Wenn Fenster in den Hecktüren verbaut sind, kommt hier bei hochgeklapptem Bett quasi Null Licht in den Bus.

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Platz für Kinder benötigt? 

In den meisten Bussen ist das "Querschlafen" je nach Modell nur für Personen bis rund 1,75m möglich. Wer größer ist, muss i.d.R. auf Bettvarianten in Fahrrichtung ausweichen. Jedoch lassen sich gerade Kinderbetten gut quer im Bus verbauen. Egal ob fest oder wie hier bei Bedarf integrierbar.

Praktisch: Durch zwei Stangen sowie ein dazwischen gespanntes Tuch lässt sich das extra Bett schnell abbauen und gut verstauen.

Nachteil: Es muss ein guter Stauraum für die langen Stangen eingeplant werden. Andernfalls liegen diese "in der Gegend herum". Kommt nur für Fahrzeuge ab H2 infrage. Bei kleineren/flacheren Fahrzeugen ist für Doppelbetten einfach kein Platz.


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Ein Blick hinter die Kulissen

Bei diesem Beispiel kann man gut den Grundaufbau eines Bettes auf Basis einer Eckbank erkennen. Ein einfaches Holzgerüst lässt sich durch z.B. die eingelegte Tischplatte zu einer Liegefläche erweitern.

Praktisch: Große Sitzfläche, die auch Raum für Besucher im Bus bietet. Mit einem Tisch in der Mitte entsteht ein prima Platz zum Essen oder auch zum Arbeiten unterwegs

Nachteil: Die Matratze ist endlos zerstückelt. Wenn man nicht gerade in der Lage ist, selbst Bezüge zu nähen, wird es recht teuer, dies machen zu lassen. Zusätzlich wird man nachts eine "Freude" haben, wenn die einzelnen Teile auseinanderrutschen und man ständig irgendwie in einer Ritze liegt. 

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Die große Liegefläche über der Sitzecke

Quasi das gleiche Prinzip wie zuvor. Hier allerdings bereits schön und fertig ausgebaut. 

Praktisch: Auch hier finden mehrere Personen einen Sitzplatz. Alternativ können sich zwei Erwachsene gut auch tagsüber auf den Bänken hinlegen. Der flexible Tisch lässt sich beliebig, je nach Bedarf, an die passende Stelle verschieben.

Nachteil: So schön diese Art der Bauweise auch ist: In den Bänken hat man nicht den gleichen Stauraum wie in einer größeren "Garage" unter einem Bett in einem Stück, welches höher angebracht ist. Immer werden mehrere Klappen oder Schubladen benötigt, um die Bänke effektiv zum Verstauen der Ausrüstung nutzen zu können. 

7

Eine einfache Bank, die sich zum Bett ausziehen lässt. 

Dieses Ausziehbett ist wohl der Klassiker, gerade auch in kleineren Bussen wie Bullis und Co. Tagsüber hat man eine Art Bank über die Länge der Liegefläche. Für die Nacht wird das Bett seitlich, z.B. bis zu den gegenüberliegenden Schränken, ausgezogen.

Praktisch: Einfach zu bauen. Bietet Sofa und Bett in einem. Sofalehne und Sitzkissen bilden für die Nacht die Matratze. Je nach Höhe des Busses bleibt viel Kopffreiheit über dem Sofa/Bett.

Nachteil: Durch die Bauweise scheidet der Zugriff von oben in die "Sitzbank" meist aus. Klapp- und Ausziehfunktion zu verbinden, ist nicht ganz einfach. An verstaute Gegenstände kommt man meist nur über eine Klappe, die auf dem Boden hockend zu bedienen ist. 

8

Bett im Selbstausbau 

Wie ich es gemacht habe und warum

Wie eingangs schon erwähnt, möchte ich dir den Aufbau meines eigenen Betts nicht vorenthalten. Zuerst habe ich es seitlich ausziehbar gebaut. Zu dieser Variante hatte ich damals ein kleines Video auf meinem Kanal veröffentlicht, das du dir auch hier ansehen kannst. Rückblickend hat meine Begeisterung für diese Bauweise genau bis zur ersten Tour gehalten. Wieder zu Hause angekommen, habe ich die Aufteilung im Bus noch einmal überdacht sowie Bett und Co. umgebaut.

Am Anfang stand die Idee eines rückwärtigen Ausgangs im Bus, die mir sehr gefallen hat. In der Praxis haben mich aber die Eigenheiten meines Bettes sehr gestört. Ich hatte es mit Absicht höher gebaut, um den bei flachen Betten fehlenden Stauraum ausgleichen zu können. Damit wurde es jedoch super schwierig, darauf zu sitzen.


In der quasi zweiten Version meines Bettes und dem damit verbundenen Umbau wurde es dann ein Klappbett (ziemlich genau in der Mitte quer), welches nach hinten ausziehbar war. So hatten wir, wie bei den ersten Beispielen, einen tollen Platz an der Sonne oder auch unter den Sternen.

Jedoch der gut gemeinte Rat: Überlege dir, wie häufig du so eine Funktion tatsächlich nutzen wirst. Bei keinem sinnvollen Nutzungsgrad würde ich davon Abstand nehmen und lieber auf Alternativen ausweichen.


Hier geht es weiter, so sieht das Bett heute aus. Dieses Ausziehbett besteht aus recycelten Lattenrost-Latten. Zusammengeschoben bildet es am Tag eine Ablage- und Sitzfläche. Nachts bietet das Bett eine Liegefläche von rund 1,3m Breite und 1,95m Länge.

Anders als in dem letzten Video zu sehen, habe ich doch noch eine Veränderung vorgenommen. Während der Lattenrost damals noch in seiner "Normalbauweise" (d.h. mit quer laufenden Latten) verbaut war, laufen die Latten heute längs. 

Dadurch ergeben sich zwei generelle Änderungen zur Version zuvor:

  1. Das Bett kann nun nicht mehr nach hinten aus dem Bus herausgezogen werden. Haben wir aber tatsächlich nur selten gemacht.
  2. Stattdessen kann das Bett nun platzsparend nach innen zusammengeschoben werden. Es steht nicht mehr hochgeklappt vor den zwei Heckfenstern. 

Gerade der zweite Punkt ist uns wichtig. Wir wollten einfach noch etwas Licht durch die Fenster im Innenraum haben.

Du hast nun eine Reihe unterschiedlicher Campervan-Bettvarianten kennengelernt. Hoffentlich ist es dir bei deinen Überlegungen eine kleine Hilfe. Schreib gern in die Kommentare, welche Variante dich am meisten interessiert, dann erstellen wir hierzu noch einen Detail-Ratgeber. Gern kannst du mir aber auch Hinweise auf weitere tolle Bett-Lösungen schicken, um sie hier zu ergänzen.


Arne Tensfeldt

About the author

Kommt aus Hamburg, fährt einen 98er Mercedes Sprinter 212D. Neben dem CamperClan hat Arne die deutschsprachige "Vanlife Germany"-Community gegründet. Er ist ein Technik- und Bastel-Nerd. Neben der Communityarbeit und dem Schreiben von Texten für den CamperClan tüftelt er an der Optimierung seines "SmartCampervans"

  • Hallo, wir planen gerade unser Bett und würden es gerne gemäß eurer Variante 6 erstellen. Habt ihr eine Idee zu den Auszügen, so dass dann hinterher eine große Fläche über die komplette Breite und längs ca 2,00m entstehen kann?
    Danke für Tipps!!

    • Hallo Frank, also bei der Nr. 6 sind doch die großen Bänke rechts und links? Da wird die Liegefläche üblicherweise direkt mit dem Tisch selbst „gebaut“, in dem er abgesenkt wird und die Lücke zwischen den Bänken schließt. Ob du nun eine Breite von 2m Liegefläche damit hin bekommst hängt dann wohl von deinem Basisfahrzeug ab? In meinem Fall (Mercedes Sprinter) habe ich da z.B. nicht genug Platz glaube es wären max. so 1,8m in der Bereite. VG Arne

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